Die Schulter kann enorme Schmerzen verursachen

Vortrag Chefarzt Prof. Dr. Gunther Schwetlick

Unter Schmerzen im Schultergelenk leiden viele Menschen. Am Dienstag, den 11.9.2018 konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer im Kulturzentrum in Buseck Interessantes darüber erfahren.

Das Schultergelenk ist viel in Bewegung und bestimmte Belastungen und Veränderungen können sehr schmerzhaft sein. In seinem Vortrag ging Prof. Dr. Gunther Schwetlick, Chefarzt der Orthopädie im St. Josefs Krankenhaus in Gießen, sehr anschaulich auf die verschiedenen Ursachen der Schmerzen und deren Behandlungsmöglichkeiten ein. „Bestimmte Tätigkeiten, die über Kopf erfolgen, etwa bei Handwerkern, z.B. Maler oder Trockenbauer, oder ungewohnte Arbeiten, belasten das Schultergelenk stark“, so Schwetlick.

Die Anatomie der Schulter mit Gelenk, Oberarmknochen, Schulterblatt, Schlüsselbein, einer Vielzahl von Sehnen und Muskeln sowie Nervensträngen bietet Angriffsfläche für Entzündungen oder Verschleißerkrankungen. Das Gelenk zeigt mit seinem großen Gelenkkopf und der in Relation kleinen Gelenkpfanne schnell Verschleißerscheinungen. Patienten berichten von stechenden und anhaltenden Schmerzen und unter Umständen erheblichen Bewegungseinschränkungen. Die Schmerzen strahlen oft in Nacken, Oberarm und bis in die Hand aus.

Ursache können u.a. entzündete Schleimbeutel oder ein enger Gelenkspalt unter dem Schulterdach und damit eine gereizte Sehne sowie Sehnenrisse durch Unfälle sein.
Behandelt wird zunächst konservativ. „Eine Operation muss immer gut überlegt sein“, so Schwetlick. Physiotherapie und Übungen zur Stärkung der Muskulatur sowie Schmerzmittel und gezielte Spritzen werden bei akuten Schmerzen eingesetzt. Ist dennoch eine Operation erforderlich, wird über eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) das Gelenk in den Blick genommen, werden gerissene Sehnen genäht oder Verkalkungen entfernt.

Der Erhalt des Gelenkes oder der Versuch der Widerherstellung steht vor dem künstlichen Gelenkersatz. Der komplette Ersatz mit einem künstlichen Schultergelenk wurde in den letzten Jahren zwar weiter entwickelt, ist aber noch nicht mit Hüft- oder Kniegelenksersatz zu vergleichen.
Zum Abschluss dankte Edith Hollbach, Schatzmeisterin des Fördervereins Kranken-und Pflegehilfe Buseck, Prof. Dr. Schwetlick für seinen sehr gut verständlichen, interessanten Vortrag sowie für die Beantwortung aller Fragen aus dem Publikum.